Historisches

 

Gerhard Leberecht von Blücher wurde 1742 als Sohn eines aus mecklenburgischem Ur-Adel stammenden Offiziers und Gutsbesitzers in Rostock geboren. Seinen militärischen Beruf begann er mit sechzehn Jahren als schwedischer Husar. 1760 von den Preußen gefangengenommen, ließ er sich zum Übergang auf die Seite des Gegners bewegen. Seine von da an planmäßig verlaufende und durch seine Tapferkeit im Siebenjährigen Krieg noch beschleunigte Karriere als Reiteroffizier wurde 1773 unterbrochen, als er sich lautstark über eine vermeintliche Auslassung bei der Beförderung beschwerte und entlassen wurde. Erst unter Friedrich Wilhelm II. konnte er wieder in die Armee eintreten und die verlorenen Jahre durch ein rückdatiertes Majorspatent aufholen. In der Zwischenzeit hatte er sein Gut bewirtschaftet und war außerdem Deputierter in der Landschaftsdirektion von Pommern gewesen.

Blücher nahm am ersten Koalitionskrieg teil und wurde u. a. 1803 Militärgouverneur in Münster, wo er außerdem Obermeister der dortigen Freimaurer war. 1805 vertrat er in einer Denkschrift die Idee einer allgemeinen Wehrpflicht für Preußen. Bei der Niederlage im Jahr darauf blieb der inzwischen zum Generalleutnant aufgestiegene Blücher der einzige höhere Kommandeur, der sich wirklich bewährt hatte und wurde so einer der Hoffnungsträger für die ersehnte Befreiung von der französischen Herrschaft. Blücher litt regelrecht physisch an der Lage seines Landes und unterstützte als Generalgouverneur für Pommern die Heeresreform. Aus Enttäuschung über die Zurückhaltung Preußens bei der Erhebung Österreichs, reichte er seinen Rücktritt ein, die der König mit einer weiteren Beförderung beantwortete. 1813 wurde er zum Befehlshaber der Schlesischen Armee ernannt, mit Gerhard von Scharnhorst als Stabschef und Neidhardt von Gneisenau als Generalquartiermeister. Seine Armee gab den Ereignissen einen entscheidenden Anstoß, als sie in der Neujahrsnacht den Rhein überquerte, um auf eine endgültige Niederwerfung Napoleons hinzuwirken. Nach dem Sieg im Jahr 1814, die ihm die Erhebung in den Fürstenstand einbrachte, hatte Blücher mit seinem Stabschef Gneisenau auch entscheidenden Anteil am Sieg bei Waterloo. Er starb 1819 auf seinem schlesischen Gut Krieblowitz.